Submitted by ck on
Wir haben bereits über Interfaces und Informationsvisualisierung gebloggt. Nun ist es allerhöchste Zeit, mal wieder ein paar Worte dazu in Bezug auf das SHRIMP-Projekt zu verlieren, denn auch da ist einiges passiert: Wir präsentieren ganz stolz den SHRIMP-Reader, das Interface, mit dem die Studieren seit Anfang Oktober unseren Hypertext lesen.
Der SHRIMP-Reader kommt als klassisches Lese-Interface daher. Er ist statisch organisiert und erinnert ein wenig an ein Blog: links Text, rechts eine Sidebar mit verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten. Der Reader startet mit grundlegenden Funktionen zum Lesen, Navigieren und Bearbeiten der Inhalte und hat erste Verwaltungs- und Social-Media-Features sowie ein automatisches Feedback zum individuellen Lesestatus.
Wie bereits beschrieben, besteht der SHRIMP-Hypertext aus einzelnen Karten. Auf jeder Karte befindet sich ein Abschnitt aus einem der Texte, mit denen wir im Seminar arbeiten. Die Karten sind vielfältig durch kommentierte Links miteinander verknüpft. Die Studierenden interagieren mit den Texten in zwei Modi: Lesen und Bearbeiten. Im Lesemodus lesen und navigieren sie innerhalb der Texte. Der Bearbeitungsmodus ermöglicht es, individuelle Markierungen und Annotationen für einzelne Textpassagen anzulegen. Das entspricht klassischen Anstreichungen und Randnotizen, sodass die Studierenden mit den Lerninhalten auf SHRIMP genauso arbeiten können, wie mit einer klassischen Loseblattsammlung. Über eine Druckansicht können annotierte Textstellen abgespeichert oder ausgedruckt werden.
Darüber hinaus können die Studierenden einzelne Passagen kommentieren. Die Kommentare sind für alle sichtbar und können von allen KommilitonInnen und DozentInnen beantwortet werden. Kommentare und Antworten sind in Threads organisiert, ähnlich wie beispielsweise bei Facebook, so dass darüber vielfältig diskutiert werden kann.
Der SHRIMP-Reader bietet drei Möglichkeiten für die Navigation in den Texten: Über eine sequenzielle Navigationsleiste können die nachfolgenden und vorhergehenden Textabschnitte der jeweiligen Seminarsitzung aufgerufen werden. Das entspricht in etwa einer klassischen Paginierung und ist ein vertrautes Tool aus Blogs und Online-Foren. Innerhalb des Textes sind Links angelegt, die zu anderen Textstellen führen. Die Links sind mit Kommentaren versehen, welche den Zusammenhang zwischen den Textstellen benennen. In der Sidebar gibt es überdies eine Liste mit Inhalten, die mit der aktuell aufgerufenen Textstelle in Verbindung stehen.
Um den Überblick über den eigenen Lesestatus zu behalten, gibt SHRIMP automatisch ein individuelles Feedback zu jeder Karte, wie lange diese gelesen wurde und wie viel des Lesepensums zur jeweiligen Woche bereits angeschaut worden ist. Ein Bookmarking-Feature ermöglicht es, einzelne Karten zu markieren, so dass beispielsweise später an der gleichen Stelle weitergelesen werden kann.
Und noch eine weitere Funktion ist bereits aktiv: Die Studierenden können einzelne Karten liken. Damit ist der erste Schritt getan in Richtung Social Hypertext.