SHRIMP lernt lesen – Erste Schritte beim Mapping-Interface

Die Digitalisierung unserer Reader-Inhalte geht gut voran und der Datenbestand wächst. Darum ist es an der Zeit, über unser Mapping-Interface nachzudenken, denn das SHRIMP-Projekt besteht aus zwei Kernelementen: einem digitalen Datenbestand aus Textinhalten, die komplex miteinander verknüpft sind, und Visualisierungen dieser Daten, über die die Inhalte rezipiert werden. Es stellt sich also die Frage, wie wir unseren SHRIMP-Hypertext in seiner Komplexität lesbar machen wollen.

Unsere Antwort auf diese Frage ist ein grafisches Interface, das wir vorläufig "context view" nennen. Es besteht im derzeitigen Stadium aus einem Graphen mit Knoten und Kanten. Jeder Knoten stellt einen separaten Inhalt dar, zum Beispiel einen Abschnitt aus einem Reader-Text oder einführende Bemerkungen zu einer Seminarsitzung. Die Kanten, also die Verbindungslinien zwischen einzelnen Knoten, bilden kommentierte Verweise ab, die wir in unserem Datenbestand angelegt haben:

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Die Studierenden sollen mithilfe dieses Graphen das komplexe Netz aus SHRIMP-Hypertext lesen können. Der Mauszeiger dient als Interaktionswerkzeug. Indem sie auf einen Knoten zeigen, werden dessen Informationen angezeigt, zum Beispiel der jeweilige Titel. Darüber hinaus experimentieren wir mit Möglichkeiten, das "context view" gleichzeitig zum Navigationsinstrument zu machen: Per Doppelklick auf einen Knoten soll zu dessen Inhalt gewechselt werden. Damit ändert sich auch die Darstellung der Knoten und Kanten. Wird ein neuer Knoten geöffnet, stellt das Interface den neuen Kontext dar, also die Verbindungen dieses Knotens zu anderen Knoten. Auf diese Weise sollen sich die Lesenden entlang der Verbindungen durch den Hypertext hangeln und nach und nach die Inhalte entdecken können.

Das ist zunächst eine sehr grundlegende Beschreibung des geplanten Interfaces und seiner Funktionsweise. In den nächsten Wochen wird sich daran noch einiges ändern und wir werden zu gegebener Zeit berichten.

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